Jedes Jahr klettern die Strompreise weiter nach oben und der Strom wird teurer. Dabei ist es nicht schwer einige Euros bei den Heizkosten zu sparen. Wer also richtig heizt und lüftet, der kann ordentlich Kosten einsparen und bekommt so etwas bei der Heizkostenabrechnung zurück.

Die Nächte werden kälter, es wird schneller dunkel – der Herbst steht mal wieder vor der Tür! Wenn die Sonne immer früher am Horizont versinkt, können die Nächte, auch jetzt im Spätsommer, schon mal ungemütlich und kühl werden. Niedrige Temperaturen stimmen auf die dritte Jahreszeit ein und die Räume in Haus und Wohnung kühlen schneller aus. Die Heizsaison ist eröffnet und mit ihr kommt bei vielen Verbrauchern der alljährliche Gedanke an die kommende Nebenkosten- oder Heizkostenabrechnung. Aber nun kann aufgeatmet werden: Denn mit ein paar einfachen Handgriffen und genauem Hinsehen lassen sich jährlich mehrere hundert Euro an Mietnebenkosten einsparen.

Welche Temperatur ist die richtige?

Es wurde herausgefunden, dass eine gute Raumtemperatur in dauerhaft genutzten Wohnräumen zwischen 20 und 22 Grad liegt. Hier wird vom Wohnzimmer, von der Küche und von Kinderzimmern gesprochen. Diese Temperaturen sind dort, wo sich dauerhaft aufgehalten wird, am sinnvollsten. In anderen Wohnräumen, die nicht dauerhaft genutzt werden, wie beispielsweise die Küche, der Flur oder das Schlafzimmer, sollten hingegen Temperaturen zwischen 17 und 19 Grad herrschen. Nachts reichen in allen Räumen Temperaturen von 16 Grad völlig aus. Dabei kühlt der Raum nicht zu sehr aus, ist aber auch nicht zu warm. Denn bei angenehmen und kühlen 16 Grad schläft es sich nachts besser und man wacht erholt und ausgeschlafen auf.
Bei (längerer) Abwesenheit wird dazu geraten, die Heizkörper nicht komplett auszustellen. Sie sollten so eingestellt werden, dass eine Raumtemperatur von circa 16 Grad gewährleistet wird. Im Winter bei Temperaturen unter null besteht zusätzlich die Gefahr eines Einfrierens der Wasserleitungen. Wenn kein warmes Wasser hindurch fließen kann, gefriert das Restwasser der Leitungen. Die Folge: Die Leitungen können platzen und für einen Leitungswasserschaden sorgen.

Heizung entlüften? Aber natürlich!

Durch das Entlüften des Heizkörpers kann die angesammelte Luft im Heizkörper entweichen und das Wasser kann sich wieder komplett im Heizkörper verteilen Viele Verbraucher entlüften vor dem Einbruch der alljährlichen Heizperiode nicht ihre Heizkörper. Entweder wird es vergessen oder nicht für wichtig genommen. Dabei kann selbst das Entlüften ein kleines Plus auf der Abrechnung bedeuten. Entlüftet wird die Heizung mit einem sogenannten Entlüftungsschlüssel an der Heizkörperaußenseite. Damit können bis zu 20 € pro Jahr gespart werden.

Richtig lüften – Wichtig, aber oft unterschätzt

Das richtige Lüften ist immer wichtig – nicht nur in der Heizperiode während der kälteren Außentemperaturen. Aber gerade dort wird es wichtig, da sich in der kalten Jahreszeit öfter und länger drinnen aufgehalten wird. Das führt zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit in den Räumen. Diese kann bei mangelndem oder falschem Lüften zu unerwünschtem Schimmel führen. Die warme Raumluft hat nur ein begrenztes Aufnahmevolumen. Bei unzureichendem Lüften schlägt sich diese auf den kalten Innenwänden nieder und verbleibt dort als Kondenswasser. Mit ausreichendem Stoßlüften wird diese überschüssige Feuchtigkeit aus dem Raum und von den Wänden „abtransportiert“. Neue frische trockene Luft kann in die Räume gelangen. Es wird empfohlen jeden Morgen und Abend einmal für einige Minuten die Fenster ganz zu öffnen. Zusätzlich können auch zwischendurch die Fenster geöffnet werden. Wichtig: Immer die Fenster ganz öffnen, nicht kippen! Die Ersparnis durch das richtige Lüften beläuft sich auf etwa 12,5 % pro Jahr und kann sich sehen lassen.

Heizkörper frei räumen

Oft wird diesem Phänomen nicht viel Beachtung geschenkt. Überhaupt: „Was kann so ein kleiner Bestelltisch vor der Heizung schon großartig ausmachen?“ Die Antwort auf diese Frage ist recht simpel: Eine Menge. Denn alleine durch das Wegrücken von Gegenständen, wie Tischen oder anderer Kleinmöbel, kann jährlich eine Menge an der Heizkostenabrechnung „gedreht“ werden. Auch Gardinen können einen Wärmestau an den Heizkörpern, besser gesagt, Thermostatventilen verursachen und so den Fühler des Ventils „manipulieren“. So wird wertvolle und teure Energie verschwendet. Die Wärmeverteilung leidet ebenfalls bei vollgestellten Heizkörpern. Es kann kaum Luftzirkulation stattfinden und das kostet unnötig Energie und Geld. Bis zu 15 % Wärmeverlust können dadurch entstehen – die finden sich dann auf der Endabrechnung wieder.

Eine Mieterstrom-Anlage als Alternative?

Einer aktuellen Studie zufolge heizt die Mehrheit der deutschen Bevölkerung mit teuren Brennstoffen, wie Gas und Öl. Nur ein geringer prozentualer Anteil bedient sich schon erneuerbarer Energien, wie Erdwärme oder Solarenergie. Um die Installation nachhaltiger Stromquellen attraktiver zu machen, werden derzeit hohe Zuschüsse vom Staat gezahlt, die beispielsweise zur Einrichtung von Photovoltaik-Anlagen eingesetzt werden können.
Der so produzierte Strom wird dann nicht (oder nur teilweise) in das normale Netz gespeist, sondern steht den Mietern zur Verfügung. Solche Mieterstrom-Anlagen können die Stromkosten reduzieren – auch wenn teilweise eine zusätzliche Versorgung aus dem normalen Netz notwendig ist, um Engpässe (z.B. bei geringer Sonneneinstrahlung) zu verhindern. Den Nutzen, als auch das Potenzial hinter diesem Konzept begeistert Experten nicht erst seit gestern. Florian Henle, selbst Geschäftsführer eines Ökoenergieversorgers, hat sich mit weiteren Fragen zu dieser Thematik beschäftigt.
Die erneuerbaren Energien und deren Technik sind heute weit erforscht und die Entwicklung hat einen fortgeschrittenen Status erreicht. In manchen Gebieten Deutschlands lohnt es sich genauer hinzusehen. Um die richtige „Energie“ für sich zu finden, kann eine Beratung in Anspruch genommen werden. So kann jeder das passende Konzept für sich finden und somit einen erheblichen Teil zu einer gesunden Umwelt und Nachhaltigkeit beitragen.
Wichtig: Mieter dürfen solche Entscheidungen nicht ohne die Zustimmung des Vermieters treffen. Dieser sollte also in einem Gespräch über die Möglichkeiten aufgeklärt und überzeugt werden, da er es ist, der die staatliche Förderung letztlich auch beantragen muss.

Mit moderner Technik aufrüsten

Um noch mehr Heizkosten einzusparen, empfiehlt es sich, die gewöhnlichen Standardthermostate gegen moderne Thermostate auszutauschen. Schon für kleines Geld, kann dadurch eine große Wirkung erzielt werden. Durch Temperaturfühler im Ventil wird bei allen Thermostaten die Umgebungstemperatur gemessen. So regelt der Heizkörper selbstständig beim hoch- und herunter regeln die Innenraumtemperatur. Die modernen Ventile sind weiter fortgeschritten. Sie besitzen nicht nur eine Displayanzeige, um übersichtlich die Temperatur und andere Einstellungen vornehmen zu können, sondern ebenfalls ein manuelles Rad zum Regeln der Temperatur. Das empfiehlt sich, wenn ein konstanter Tagesablauf vorhanden ist. Die Ventile können minutengenau programmiert werden. So entscheidet der Verbraucher, wann welches Ventil die Temperatur hoch oder herunter regeln soll. Damit können massiv Heizkosten eingespart werden. Wer es im Bad wärmer mag und im Schlafzimmer eher kühl, hat so keine Probleme mehr beim Einstellen der geeigneten Temperatur. Durch den Austausch können bis zu 155 € eingespart werden.
Noch eine weitere Möglichkeit sind Funkventile. Diese werden heute schon vermehrt eingesetzt und bieten genaue Messungen in den Räumen an. Funkventile können manuell, per App oder per WLAN gesteuert werden. Das erlaubt mehr Flexibilität und Freiraum. Das Einstellen der Temperatur wird so von unterwegs möglich gemacht. Zudem sind, frei im Raum platzierbare, Funkmodule vorhanden. In gewissen Abständen liefern diese die exakte aktuelle Umgebungstemperatur an die Thermostate. Zusätzliche Fenster- und Türkontakte können, dank intelligenter Technik „verstehen“, wann ein Fenster oder eine Tür geöffnet werden. Ein angenehm temperiertes Wohnzimmer bei der Ankunft steigert das Wohlbefinden und schont den Geldbeutel. Wo keine Energie unnötig verbraucht wird, entstehen auch keine Kosten!

Auch sollte ein Blick auf die Heizkörper geworfen werden. Veraltete und in die Jahre gekommene Heizkörper können ebenfalls große Energiefresser sein. Sie sollten, wenn erforderlich ausgetauscht und erneuert werden. Auf dem Markt gibt es viele unterschiedliche Modelle. Alle haben Vor- und Nachteile. Eine Beratung beim Installateur des Vertrauens sollte auf jeden Fall in Anspruch genommen werden.

Quelle: 8. September 2017adminMietCheck, Nebenkosten